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Süßgetränke als Risikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist eine seltene vorkommende Krebsart, die jedoch
meist tödlich endet. Jährlich erkranken 15 von 100.000 Menschen in Deutschland an der bösartigen
Tumorerkrankung, eine wirksame Therapie gibt es bisher nicht. Der Tumor macht im Anfangsstadium
kaum Symptome und wenn man ihn diagnostiziert, ist es oft schon zu spät für eine Heilung.

Wissenschaftler haben sich nun auf Ursachenforschung begeben. In einer Studie werteten sie die
Daten von insgesamt 60.524 Singapor-Chinesen aus, die an einer großen Gesundheitsstudie teilnahmen.
Die Beobachtungsphase betrug bis zu 14 Jahren. In dieser Zeit wurden Informationen über den Genuss
von Softdrinks und Fruchtsaft gesammelt, ebenso wie über Lebensgewohnheiten, Ernährungsgewohnheiten
und Umwelteinflüsse.

Nach 14 Jahren wurden 140 Fälle eines Pankreaskarzinoms unter den Teilmehmern identifiziert.
Probanden, die 2 oder mehr Süßgetränke pro Woche konsumierten hatten danach ein statistisch
signifikant erhöhtes Risiko, an einem Pankreaskarzinom zu erkranken. Die Wissenschaftler schließen
daraus, dass der Genuss von Softdrinks ein unabhängiger Risikofaktor für das Entstehen des
Bauchspeicheldrüsenkrebses sein könnte.

Natürlich muss man auch hier wieder berücksichtigen, dass vielleicht noch andere Faktoren
Einfluss nehmen. Wer viele Süßgetränke konsumiert, hat möglicherweise auch sonst einen eher
ungesunden Lebensstil, neigt eventuell zu Übergewicht (was zu Diabetes mellitus Typ II führen kann,
dies wird ebenfalls als Risikofaktor für das Pankreaskarzinom diskutiert) oder
raucht (dies ist ein erwiesener Risikofaktor für den Pankreastumor).

Wenn es sich bei den Softdrinks wirklich um einen unabhängigen Risikofaktor handeln sollte dann bleibt
die Frage offen, warum nicht viel mehr Menschen an einem Pankreaskarzinom erkranken. Schließlich
werden weltweit jedes Jahr Unmengen an Softdrinks konsumiert und wie man weiß, gibt es zum Beispiel
die rot-weiße Flasche mit dem braunen Gesöff an jeder noch so entlegensten Ecke der Welt. Sicher ist
weitere Forschung auf diesem Gebiet vonnöten, aber ein interessanter Ansatz ist diese Studie allemal.